Frauenunion Postbauer-Heng

Themenabend zur Palliativmedizin

Am Mittwoch, den 31. Mai haben sich einige Bürger und etliche Mitglieder der Frauenunion in der Henger Sportgaststätte eingefunden, um sich mit dem ernsten Thema der Sterbebegleitung zu beschäftigen, das gerne solange aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeklammert wird, bis es einen schließlich selbst, einen nahen Familienangehörigen oder guten Freund unvermittelt trifft.

Frau Dr. Vogel, die als Fachärztin für Innere Medizin und Palliativmedizin in der Abteilung Palliativmedizin am Klinikum Neumarkt arbeitet, informierte strukturiert und mit vielen konkreten Beispielen über die Möglichkeiten der Palliativmedizin.

Nach einem kurzen historischen Rückblick, woher Palliativmedizin überhaupt kommt und was unter dem Begriff zu verstehen sei, stellte Frau Dr. Vogel vor allem die ganzheitliche, vom ganzen Team getragene, Versorgung und Betreuung nicht nur des Patienten selbst, sondern auch aller Zugehörigen in den Focus der Betrachtung. Die Zuhörer erfuhren, dass vier Eckpunkte das Tun in der Palliativmedizin bestimmen. Neben der Schmerzlinderung sind auch die psychischen, sozialen sowie auch spirituellen Aspekte bei der Behandlung des Patienten von Bedeutung. Oberste Priorität genießt dabei aber immer das Wohlfühlen des Betroffenen. Dabei ist oft entscheidend, welche Persönlichkeit man vor sich hat. Was hat den Menschen ausgemacht – in seinem privaten Umfeld, bei seiner Arbeit, im sozialen Umfeld! Neben der allseits bekannten Schmerzlinderung, der fachlichen – mitunter auch 24h Betreuung und der Integration von Ehrenamtlichen ist es wichtig, sich mit der bisherigen Lebenssituation des Patienten vertraut zu machen und ihn in seiner Ganzheit wahr- und anzunehmen.

Dennoch steckt Frau Dr. Vogel ganz klar auch die Grenzen von Palliativmedizin ab. Aktive Sterbehilfe wird abgelehnt, denn der Blick ist ganz auf die Lebenszeit gerichtet, die allen Betroffenen so angenehm wie möglich gestaltet werden soll.

Interessant war für fast alle Teilnehmer, dass Patienten nur für einen kurzen Zeitraum auf der Palliativstation bleiben und nur selten dort versterben. Im Anschluss an den Aufenthalt auf einer Palliativstation sind Pflegeheime und stationäre Hospize eine weitere Möglichkeit. Dennoch sollten weitere Hilfsangebote dazukommen und die Pflegedienste im Landkreis personell weiter ausgebaut bzw. in ihrer Arbeit auch finanziell großzügig unterstützt werden.